Gypsea Yoga Camp
- Pauline
- 29. Apr. 2017
- 5 Min. Lesezeit
Tag 1:
Nachdem wir vom Taxifahrer am Ende einer Straße in einem kleinen Dorf am Rand von Senggigi abgesetzt wurden, mussten wir noch einige Minuten zu Fuß in Richtung Mitten in den Wald laufen, bis wir endlich vor der Türe des wunderschönen Yogacamps standen. Am Eingangstor klebte ein Zettel, der an uns gerichtet war und mit dem uns die Besitzerin Liz, Bescheid geben wollte, dass sie gerade auf dem Markt einkaufen ist und in einer Stunde wieder da sein wird. Wir sollen es uns im Bungalow schon einmal gemütlich machen. Wir treten also ein und ein riesiger, saftig grüner Garten strahlte uns an. Wir hörten die Vögel zwitschern, die Grillen zirpen und ein kleiner Brunnen im hinteren Teil des Gartens plätscherte leise vor sich hin. Wir fühlten uns, als wären wir gerade im Paradies angekommen. Wir bezogen unser kleines Bungalow und staunten über die Sauberkeit, die hier ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Wir fühlten uns sofort wohl hier und erkundeten das Gelände. Das Yoga-Studio machte das Camp endgültig zum Himmel auf Erden. Eine großzügige Fläche mit schönem Holzboden und ohne Wände, mit direktem Blick auf den tollen Garten. Im Bungalow neben uns (insgesamt gab es drei) war ein deutsches Pärchen, die zufälligerweise im gleichen Alter sind wie wir und gerade auch auf Reisen sind, bis das Studium beginnt. Wir haben uns sofort super mit Verena und Adrian verstanden und redeten fast 2 Stunden über alles, was man auf der langen Reise schon so erlebt und gesehen hat, über welche Erfahrungen man froh ist und welche Situationen man lieber schnell vergessen würde. Die zwei waren einen Monat in Indien unterwegs und nachdem wir einige Schauergeschichten gehört haben, waren wir froh, nie darüber nachgedacht zu haben, unsere Reise nach Indien zu machen. Dann fuhren Marvin und ich mit einem Taxi in die Stadt Senggigi um uns ein Roller auszuleihen. Mittlerweile macht uns das Rollerfahren richtig Spaß und es ist neben dem Laufen die günstigste und schnellste Alternative in Asien von A nach B zu gelangen. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt fanden wir einen Laden der von einer einheimischen Familie geführt wird, sie stellen selbst Traumfänger her. Die Traumfänger waren so toll, nur leider sehr teuer und wir haben uns letztendlich keinen gekauft, weil wir Angst hatten, dass er uns im Rucksack in der Zeit in Australien kaputt geht. Wieder im Yoga-Camp angekommen, bestellten wir uns etwas zum Abendessen und verbrachten den Abend mit Verena und Adrian. Außerdem lernten wir ein weiteres deutsches Pärchen kennen, Liz und Jürgen waren schon etwas Älter (ca. 50) und waren seit einigen Monaten auf Weltreise. Die Beiden hatten ein großes Problem, sie hatten ihre Pässe zur Visa-Verlängerung an einen Mann geben, der zu einer Agentur gehört, die sich um diese Verlängerungen kümmert. Doch seit einigen Tagen haben sie weder ihre Pässe oder den Mann gesehen, noch von ihm gehört und seit 2 Tagen sind sie mittlerweile illegal in Indonesien, weil ihr altes Visum abgelaufen ist. Sie bangen also täglich darum, dass sie, wie auch immer von der Polizei aufgegabelt werden und entweder ins Gefängnis müssen oder abgeschoben werden. Eine sehr ärgerliche Geschichte.
Tag 2:
Der Wecker klingelte früh, da um 8 Uhr die Yogastunde begann. Ausgepowert aber wach, fröhlich und frisch geduscht ging es nach 1,5 Stunden Power Yoga und einem sehr leckeren Yoga-Tee zum Frühstück.

Es war Marvins erste Yogastunde, ich habe in Deutschland schon einige Male Yoga gemacht, aber uns beiden hat es großen Spaß gemacht. Zum Frühstück gab es eine riesengroße, super gute Smoothie-Bowl. Die den Start in den Tag noch schöner machte, als er durchs Yoga sowieso schon war. Gehen 11 Uhr ging es dann mit Verena und Adrian los, mit dem Roller Richtung Hafen, wo wir unsere Roller abstellten und uns ein Ticket für das "Local"-Boot zu der Insel Gili-Air holten. Ohne die Beiden hätten wir diesen winzigen Stand niemals gefunden, bei dem man das Ticket für das Boot kaufen kann, welches die Einheimischen benutzen. 1€ statt 14€ für ein Schnellboot! Die Beiden wussten davon, da sie schon einmal nach Gili Air gefahren sind. Das witzige an dem Boot war, dass es erst los fuhr, wenn 42 Leute ein Ticket gekauft hatten. Und so mussten wir noch einige Minuten warten, bis genügend Passagiere gefunden waren, um das Boot zu starten. Nach fünfzehnminütiger Fahrt, kamen wir auf der kleinen Sandinsel Gili Air an. Hier trennten wir uns, denn Marvin und ich wollten einmal über die gesamte Insel laufen, Adrian und Verena kannten sich schon aus und steuerten den selben Strand an, an dem sie schon einmal waren. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen, immer auf der Hut nicht von einer der vielen Pferdekutschen überfahren zu werden. Aber ein Gutes hat die Insel auf jeden Fall: es gibt keinerlei motorisierte Fahrzeuge, was bei all dem Lärm den die unzähligen Roller sonst immer machen, eine echte Erholung ist. In einem veganen Kaffee stoppten wir und tranken einen leckeren Smoothie. Weiter ging es an der Strandpromenade entlang, mit direktem Blick auf das weite, strahlend blaue Meer. Es fiel uns schwer den Angeboten der vielen Tauchschulen zu widerstehen. Am Ende unserer Erkundungstour landeten wir in einem kleinen Restaurant, in dem es einen super leckeres Sandwich aus Vollkornbrot und wahlweise frischem Gemüse, Ei, Hühnchen oder Tofu gab. Die Heimfahrt gestaltete sich zunächst schwerer als erwartet, denn bis die 42 Personen anwesend waren, verging einige Zeit. Irgendwann saßen wir dann wieder auf dem Roller, auf dem Weg zurück ins Camp. Den Abend verbrachten wir mit einem leckeren Essen und mit Kartenspielen.
Tag 3:
Nachdem wir eine tolle Power-Yoga-Stunde hatten.


Genossen wir wieder die Smoothie-Bowl zum Frühstück. Nach dem Frühstück führten wir ein sehr langes und interessantes Gespräch mit Liz und Jürgen, was man auf der Reise schon gesehen und erlebt hat und vor allem die Beiden hatten uns einige Pannen zu erzählen. Den restlichen Tag planten wir unseren Australien-Trip und buchten einen Campervan für die Strecke von Cairns nach Sydney, genossen wir die Ruhe und das schöne Wetter im Yoga-Camp.
Tag 4:
Nach unserer frühmorgentlichen Yogastunde und einem erneut sehr leckeren Frühstück, beschlossen wir uns einen entspannten Tag zu machen. Wir haben die unsere Wäsche in der Wäscherei ab, hörten Musik und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Am Nachmittag mussten wir runter in die Stadt fahren, um den Roller abzugeben. Bevor wir uns ein Taxi zurück zum Yoga-Camp nahmen, gönnten wir uns eine letzte asiatische Massage. 1 Stunde Ganzkörpermassage gab es für 4€, das konnten wir uns nicht entgehen lassen! Unseren letzten richtigen Abend verbrachten wir mit Kartenspielen und einem kühlen Bier.
Tag 5:
Der heutige Tag bestand daraus zu packen, alles aufzuschreiben, was in Australien bei der Reise angemeldet werden muss und zum Flughafen zu fahren. Dort hatte unser erster Flug 2 Stunden Verspätung, nach 25 Minuten Flugzeit kamen wir dann in Bali an und warten jetzt darauf, dass es endlich los geht nach Cairns!
Pauline & Marvin
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