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Unser zweiter Vulkan

  • Pauline
  • 18. Apr. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Tag 1: Wir starteten um 7 Uhr, nach einem kleinen Frühstück in der Unterkunft, mit einem Pick-Up. Hinten drauf waren 3 Träger und unser Guide. Nachdem wir uns in eine Liste eingetragen haben, damit die Ranger kontrollieren, ob auch alle Gäste wieder unten ankommen, ging es los. Wir starteten bei 600 Höhenmeter und hatten einen 7-stündigen Aufstieg vor uns.

Zwischendrin gab es eine Pause zum Mittagessen, viele Trinkpausen und unzählbare Verschnaufpausen. Besonders die letzte Stunde war so unglaublich anstrengend und kräftezehrenden, dass ich am liebsten umgedreht wäre. Nach Stunden des Laufens sind wir endlich auf dem Kraterrand, bei 2600 Höhenmetern, angekommen. Die Träger waren schon fleißig dabei unser Zelt aufzubauen und das Abendessen zuzubereiten. Nachdem wir bei einem lauwarmen Bier den wunderschönen Sonnenuntergang bestaunten, gingen wir ziemlich früh ins Bett.

Tag 2: Um 2 Uhr wurden wir von unseren Weckern geweckt und nachdem wir uns angezogen und eine Kleinigkeit gefrühstückt hatten, ging es los auf den Gipfel des Kraters. Es war ein 3-stündiger Aufstieg, von Höhenmeter 2600 zu Höhenmeter 3700, genau so hat es sich auch angefühlt! Super anstrengend und langwierig! Wir sahen den Gipfel die ganze Zeit im Licht der Taschenlampen von Hunderten Touristen vor uns, doch er rückte nicht näher. Irgendwann dann, kamen wir doch oben an und waren, obwohl wir mit so vielen Menschen den Aufstieg angetreten sind, ziemlich alleine dort oben, viele gaben auf dem Weg nach oben auf und warteten irgendwo auf dem Weg auf den nahenden Sonnenaufgang. Es war zwar schweinekalt (um die Null Grad, mit tropentauglicher Kleidung) aber wir gehörten zu den wenigen Glücklichen die die ersten Sonnenstrahlen in völliger Stille und Dunkelheit genießen durften, um uns herum nichts als kilometerweite Leere.

Und dann kam sie, die Sonne, es war atemberaubend! Nachdem wir die Sonnenstrahlen genossen hatten, bis die Sonne sich ganz zeigte, begannen wir mit dem Abstieg. Dieser war glücklicherweise ziemlich spaßig und vor allem sehr viel weniger anstrengend. Man konnte sich auf dem Geröll, welches uns den Aufstieg so erschwert hatte, Schritt für Schritt nach unten tragen lassen. Nach oben hat es sich angefühlt wie wenn man für 2 Schritte wieder einen zurück gezogen wird, nach unten fühlte es sich an wie wenn man für einen Schritt weitere 5 nach unten gezogen wird. Sehr entspannend! Auf dem Weg nach unten erkannte man ihn das erste Mal, den kleinen Vulkan, der sich nach dem Erlöschen des großen Rinjani in dessen Kratersee gebildet hat. Majestätisch ragte er aus dem türkisfarbenen Wasser des Sees und rauchte fleißig vor sich hin. Er ist nämlich nach wie vor aktiv und bricht regelmäßig aus, das letzte Mal 2015. Die Steine auf dem Weg zu seinem Kraterrand sollen dauerhaft so heiß sein, dass es unmöglich ist, ihn zu besteigen. Wieder im Camp angekommen, gab es ein ausgiebigeres Frühstück und weiter ging es von den 2600 Metern über dem Meeresspiegel auf 1900.

Dort befand sich der See, indem wir wegen der 4 Grad zwar nicht schwimmen wollten, uns aber die Haare waschen und uns frisch machen konnten. Weiter ging es die 600 Höhenmeter wieder hoch, auf die andere Seite des Kraters, wo wir die zweite Nacht verbrachten. Der Aufstieg war wieder sehr kräftezehrend und anstrengend, so langsam bekamen wir unsere Beinmuskeln zu spüren. Endlich oben angekommen, hatten die Träger das Zelt schon aufgebaut und kurz darauf bekamen wir ein super leckeres Green Curry zum Abendessen. Was die hier mit so wenigen Mitteln zaubern können, grenzt an ein kleines Wunder. Außerdem ist es mehr als bemerkenswert wie die Träger mit mindestens 50kg zusätzlichem Ballast auf den Schultern, an die Enden eines Bambusstabs gebunden, welcher ihnen im Nacken liegt, den selben steinigen, rutschigen und teilweise mehr als steilen Weg bezwingen.

Nach einer Partie Mau Mau, gingen wir, total geschafft vor lauter neuer Eindrücke und auch vor Erschöpfung, schon um 20 Uhr schlafen. Tag 3: Heute wurden wir um 6 Uhr wachgeklingelt und traten nach einem sehr gewöhnungsbedürftigen, indonesischen Frühstück (Toast mit Marmelade, gebratener Banane und Käse) den Abstieg ins Tal an. Marvin hatte ziemlich starke Knieschmerzen, was den anstrengenden Abstieg zusätzlich erschwerte. Irgendwann kamen wir allerdings unten an und waren mehr als stolz auf uns: in den drei Tagen - sind wir 31 Kilometer gelaufen - haben insgesamt 6000 Höhenmeter überwunden - waren auf dem zweithöchsten Vulkan Indonesiens - haben wir einen der schönsten Sonnenaufgänge gesehen, die die Welt zu bieten hat Wieder im Dorf angekommen, wurden wir in unsere nächste Unterkunft nach Kuta gefahren und das Erste was wir hier taten war uns zu duschen, denn nach 3 Tagen des Schwitzens und ohne richtige Dusche, fühlten wir uns denkbar eklig!

Pauline & Marvin

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