top of page

Von Java nach Bali

  • Pauline
  • 28. März 2017
  • 5 Min. Lesezeit

Nach zwei sehr erholsamen und gemütlichen Tagen in unserem Bungalow in Pacitan, in denen wir außer einkaufen gehen, kochen, essen und einem Spaziergang ans Meer überhaupt nichts unternommen haben. Wir genossen die wunderschöne Ruhe die über dem Guesthouse lag und spielten den ganzen Tag Kartenspiele. Am Freitagabend wurden wir dann gegen 21 Uhr von einem privaten Taxi abgeholt, der uns über Nacht zu dem Vulkan Bromo bringen sollte. Die Fahrt war sehr kurvig und anstrengend, glücklicherweise waren die Reisetabletten im Handgepäck, die retteten Lissy und mich vor dem Erbrechen. Irgendwann wurden die Straßen besser und wir konnten alle drei eine Runde schlafen. Gegen 6 Uhr morgens kamen wir in einem kleinen Dorf vor dem Bromo an, der Fahrer hatte uns die ganze Zeit davon erzählt, dass er uns hoch bis in das letzte Dorf (Cemoro Lawang) fährt und uns dort hilft eine Unterkunft zu suchen, da wir noch nichts vorgebucht hatten. Doch auf einmal war die komplette Straße von Jeeps versperrt und alle versammelten Männer wiesen unserem Fahrer den Weg in eine Seitenstraße, dort hielt er an und sagte uns, er würde das klären. Einige Minuten später kam er wieder zu uns und erklärte uns, dass gerade verlängertes Wochenende ist und so viele Gäste erwartet werden, dass die Einwohner hier ihr großes Geld wittern und deshalb allen Fahrzeugen verbieten hoch in die nächsten Dörfer zu fahren, um dann selbst Unsummen für die 10-minütige Fahrt verlangen zu können. Wir hatten zu dritt für die 10-stündige Fahrt von Pacitan hier her 1.800.000 Rupiah (ca. 125€) gezahlt, die Jeep-Fahrt würde uns 600.000 Rupiah (ca. 40€) kosten und das für läppische 10 Minuten. Um unser Auto standen bestimmt 7 Männer, die alle versuchten durch die verdunkelten Scheiben des Taxis zu sehen. Man merkte dem Fahrer an, dass selbst er sich in der Situation nicht wohl fühlte. Nachdem wir dann von einem Freund des Fahrers, der in diesem Dorf wohnt, auch noch erfahren haben, dass es nur noch ein einziges freies Zimmer in ganz Cemoro Lawang gibt, haben wir uns dazu entschlossen nicht auf den Bromo zu gehen. Die Atmosphäre in dem unteren Dorf hat uns sehr abgeschreckt und wer weiß wie das erst oben in Cemoro Lawang bzw. auf dem Bromo geworden wäre, wenn zwecks des verlängerten Wochenendes ganze Busse voller Asiaten hier ankamen. Wir baten den Fahrer, uns in die nächste größere Stadt Probolinggo zu bringen, vom Bromo waren das etwa 40 Minuten. Ihm tat die ganze Situation selbst so leid, dass er uns sofort nach Probolinggo brachte, ohne einen Zuschlag dafür zu verlangen. Er war wirklich unsere Rettung, denn wären wir nicht mit einem Privat-Taxi, sondern mit öffentlichen Bussen zum Bromo gefahren, säßen wir dort fest und uns wäre nichts Anderes übriggeblieben, als uns durch die Männermassen zu drücken, den teuren Jeep zu bezahlen und zu versuchen das letzte Zimmer oben in Cemoro Lawang zu ergattern. Wir hatten uns wirklich sehr auf die Wanderung auf den Bromo gefreut, besonders weil der Sonnenaufgang dort wunderschön sein soll. Aber trotz alledem, waren wir drei froh um unsere Entscheidung und saßen nach 7 Stunden Aufenthalt in Probolinggo, im Zug nach Banyuwangi. Nach einer vierstündigen Zugfahrt, die einem nach der langen Zeit, die wir schon unterwegs waren, unendlich lang vorkam, wurden wir am Bahnhof von dem Hostelbesitzer abgeholt, in dessen Hostel wir uns spontan eingebucht haben. Nachdem wir einen entspannenden Abend in unserer neuen Unterkunft verbracht haben, gingen wir relativ früh ins Bett und hatten eine sehr angenehme Nacht, nach der anstrengenden Reise. Den nächsten Tag verbrachten wir mit faulenzen und einem Ausflug in die Stadt, den wir allerdings schnell wieder beendet haben, da wir zur Attraktion der Straßen wurden. Wir wurden fast durchgehend von allen Seiten fotografiert und nicht einmal ein böser Blick oder ein ironisches Winken, hat die Schaulustigen davon abgehalten Bilder von uns zu schießen. Der nächste Tag sollte früh beginnen, weshalb wir uns dazu entschlossen, bereits um 18 Uhr ins Bett zu gehen. Die Nacht verlief allerdings anders als erwartet. Gegen 21 Uhr weckte Lissy mich plötzlich und fragte, ob sie zu uns ins Bett kommen kann, da in ihrem Bett eine große Kakerlake rumspaziert. Bei dem Wort Kakerlake waren Marvin und ich sofort hellwach und wir nötigten Marvin dazu, die Kakerlake aus unserem Zimmer zu vertreiben. Nach mehreren Minuten Kampf mit dem Kissen gegen die Kakerlake, ging Marvin als Sieger hervor und die Kakerlake musste nun auf dem Gang ihr Unwesen treiben. Schlafen konnte dannach jedoch keiner mehr so richtig. Als um 12 Uhr nachts dann unser Wecker klingelte, war uns schon fast schlecht vor Müdigkeit. Wir rafften uns aber auf und standen pünktlich um 1 Uhr nachts draußen, um mit dem Guide zum Vulkan Ijen zu fahren.

Nach einer einstündigen Fahrt wurden wir zunächst auf eine Tasse Tee eingeladen und mussten dann noch eine gute halbe Stunde warten, bis der Weg für die Touristen geöffnet wurde. Dann ging es in einer Völkerwanderung los, auf den Ijen. Ein steiler, geschotterter Weg bis hoch an den Kraterrand. Je höher wir kamen, desto stärker roch es nach Schwefel. Irgendwann begann es richtig in den Augen und im Hals zu brennen, da bot uns unser Guide Gasmasken an, welche wir dankend annahmen. Oben angekommen, bekamen wir das berühmte "blaue Feuer" des Ijen zu sehen. Aufgrund der Hitze des Vulkans, entzündet sich der Schwefel gelegentlich selbst, was im Dunkeln als bläuliches Feuer zu sehen ist. Weiter ging es am Kraterrand entlang, je heller es wurde, desto besser war der türkies farbende Kratersee des Vulkans zu sehen. Den riesigen Krater, mit dem dampfenden Schwefel, den vielen Arbeitern die diesen hier in mühevoller Handarbeit abbauen und den großen See in der Mitte zu sehen, war wirklich ein tolles Erlebnis. Leider blieb der erhoffte Sonnenaufgang aus, da sich die Sonne den gesamten Morgen über hinter dicken Regenwolken versteckt hat. Nach einem längeren Stop und hunderte Fotos später, machten wir uns auf den Rückweg. Nach dem anstrengenden Abstieg endlich wieder am Auto angekommen, schliefen wir alle, der Guide ebenso, sofort ein. An unserem nächsten Stopp, einem kleinen Wasserfall angekommen, weckte uns der Fahrer und wir bekamen wieder Tee und einen indonesischen Snack. Wir hätten schwören könne, dass es fritierter Fisch war, doch der Guide erklärte uns, dass es nur aus Mais bestand. Weiter ging es zum Wasserfall, auf den Weg kamen wir an wunderschönen Blumen und Pflanzen vorbei. Der Wasserfall, der unsunten erwartete war im Gegensatz zu denen die wir in Thailand bereits besucht haben, enttäuschend klein, trotzdem schön anzusehen. Dann ging es zurück zum Hostel, wo uns ein herzhaftes Frühstück erwartet.

Dann hieß es zusammenpacken, denn wir wurden vom Hostelbesitzer zur Fähre gebracht, die uns in nur einer halben Stunde nach Bali gebracht hat. Dort angekommen, war es eigentlich geplant einen öffentlichen Bus zu nehmen, der uns innerhalb von fünfeinhalb Stunden zu unserem Ziel bringen sollte. Doch vor Ort, erwartete und mal wieder eine Überraschung. Die Einheimischen erklärten uns, dass morgen ein Tag der Stille in ganz Bali stattfindet. An diesem Tag dürfen die Menschen ihre Häuser nicht verlassen und kein Licht anmachen, um den umherirrenden Geisterseelen vorzuspielen, eine verlassene Stadt vorzufinden, sodass sie weiter ziehen. Aufgrund dessen, haben heute in ganz Bali Paraden und Feste stattgefunden, welche den Großteil der Straßen blockierten, was bedeutet, dass heute keine öffentlichen Busse gefahren sind. Wir mussten uns also einen sehr viel teureren privaten Fahrer suchen, der uns aber glücklicherweise auch sehr viel schneller zu unserem Hostel brachte. Nachdem uns der Fahrer abgesetzt hatte, irrten wir noch eine ganze Weile umher, da das Hostel nicht ausgeschildert war und uns auch keiner der Einheimischen helfen konnte. Irgendwann sind wir dann total kaputt angekommen und mussten dann (da man sich morgen ja nicht aus dem Hostel bewegen kann) auch noch einen riesen Einkauf starten. Nach einem leckeren selbst gekochten Abendessen, sitzen wir jetzt mit einigen Anderen aus unserem Hostel im Gemeinschaftsraum und spielen Karten. Morgen werden wir uns einen ruhigen Tag machen und von den zwei fast schlaflosen Tagen erholen.

Pauline & Marvin

Comments


© 2017 PAULINE&MARVIN ON TOUR. Proudly created with Wix.com

bottom of page