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Unsere Zeit auf Koh Lanta

  • Pauline
  • 24. Feb. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Endlich auf Koh Lanta angekommen, waren wir so hungrig, dass wir, bevor wir uns der Unterkunftssuche widmen konnten, erst einmal etwas Essen gehen mussten. Nach der Stärkung machten wir uns auf den Weg und fanden auch relativ schnell ein Hotel, welches ein günstiges 3-er Zimmer in einem separaten Haus anbot. Wir fühlten uns sofort wohl in dem Zimmer, denn es war vom Preisleistungsverhältnis im Gegensatz zu vielen anderen Bruchbuden hier, ein wirklicher Glücksgriff. Nach einer Dusche und einer Ruhepause, machten wir uns auf, um den Abend gemütlich an einer Strandbar ausklingen zu lassen. Den folgenden Tag werden wir ganz sicher niemals wieder vergessen. Bereits beim Einchecken wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass der Strom über den ganzen Tag hinweg abgeschaltet wird. Die wirklichen Ausmaße, die so ein „Stromausfall“ hat, wurden uns erst klar, als wir morgens weder die Klospülung betätigen konnten, noch Duschen oder das Licht anmachen konnten. Die Restaurants strichen Kaffee, Shakes und viele Fisch- und Fleischprodukte für den heutigen Tag von der Karte, da entweder die Geräte zur Zubereitung nicht funktionierten oder es keine Möglichkeit zur Kühlung gab. Das lustige war, dass es für die Menschen hier ganz normal war einen Tag lang keinen Strom zu haben, generell sehen die Thailänder vieles entspannter als wir in Deutschland. Vermutlich haben sie sich auch einfach schon daran gewöhnt, denn einmal im Jahr muss das einzige Stromkabel, das vom Festland zur Insel führt, gereinigt und gewartet werden. Aber wir haben den Tag trotzdem gut verbracht, indem wir endlich mal wieder einen chilligen Strandtag eingelegt haben. Ohne Stress, ohne Termine oder Verpflichtungen.

Am nächsten Morgen funktionierte dann alles wieder wie gewohnt. Wir liehen uns zwei Roller aus und fuhren damit zu einer deutschen Bäckerei um zu frühstücken. Das Essen war so lecker, dass wir am liebsten alle noch einmal was bestellt hätten. Mit vollem Bauch machten wir uns dann auf zur Tiger-Cave, einer Höhle, die im Reiseführer vorgeschlagen wurde. Nach einem ziemlich holprigen Weg, kamen wir zu einem kleinen Haus, mitten im Urwald und wurden von einer Einheimischen mit Kind auf dem Arm auf thailändisch angequatscht. Aber immerhin stand da ein Schild mit Preisen und Bildern. Wir entschieden uns für eine Tour mit Guide und kauften uns dafür drei Tickets. Als sie dann ihren ungefähr 10-jährigen Sohn anschrie, viel es uns schwer daran zu glauben, hier nicht verarscht zu werden. Zum Glück kam kurz bevor wir los gingen ein weiterer Jugendlicher, der sich dann unserer Gruppe anschloss. Der Weg war wirklich unglaublich schön! Wie die Natur solche dicken, verschlungenen Bäume und so strahlend grünen Pflanzen mit riesen großen Blättern und teilweise kunterbunten Blüten erschaffen kann, obwohl es gefühlte 40 Grad hier hat, ist wirklich ein Wunder. Nach der Hälfte des Weges, wurde der kleine Junge von seinem großen Bruder abgelöst, der mitten im Urwald auf uns gewartet hat. Es ging noch einige Minuten durch den Urwald, bis wir an der Höhle ankamen. Lissy hat bereits als sie den Eingang zur Höhle gesehen hat, darauf verzichtet mit rein zu gehen und entschloss sich dazu draußen auf uns zu warten. Marvin, der andere Junge und ich krabbelten dem Guide mutig nach und landeten nach einer selbstgebastelten Holzleiter im Inneren der kleinen Höhle. Immer wieder musste man sich ducken oder krabbeln, um durch die Gänge zu kommen.

Der Guide zeigte uns ein „Tropfstein-Klavier“, ja wir durften wirklich auf die Tropfsteine schlagen, um zu hören, was sie für verschiedene Töne erzeugen. In Deutschland darf man nicht mal husten oder zu laut reden, weil dies die Topfsteine zerstören könnte, hier wird ganz ungeniert dagegen getrommelt. Es war nicht so spektakulär wie zuvor erwartet, aber auf jeden Fall ein schöner Ausflug. Auf dem Heimweg hielten wir noch in einer kleinen abgelegenen Bucht an und ließen uns den Bauch von der Sonne wärmen. Bevor es wieder heimging, fuhren wir noch zu einer deutschen Tauchschule, mit der wir zuvor Kontakt aufgenommen hatten. Marvin und ich wollten eigentlich erst in Indonesien einen Tauchkurs machen, aber die ganzen Tauchschulen die wir hier jeden Tag sehen, haben uns so Lust darauf gemacht, dass wir uns um entschieden haben. Die beiden Deutschen, denen die Tauchschule gehört, waren total herzlich und freundlich und wir konnten den Kurs bereits am nächsten Tag starten und bekamen das Lernbuch schon mit. Das hieß für uns: Hausaufgaben machen und früh ins Bett, denn wir mussten an unserem ersten Tauchtag bereits um 7:30 Uhr raus. Wir besorgten uns bei der deutschen Bäckerei ein Frühstück und machten uns auf den Weg zur Tauchschule, wo wir bis ungefähr 14 Uhr Theorie bei einem deutschen Lehrer hatten. Nach einem Fruchtshake von einem Straßenstand als Stärkung, ging es mit einem finnischen Tauchlehrer in den Pool um alle wichtigen Bewegungen zu üben, uns an das Atmen unter Wasser zu gewöhnen und Sicherheit mit der Zeichensprache zu bekommen. Am Abend stoß Lukas (der Deutsche, den wir in Koh Phangan getroffen haben) wieder zu uns und wir gingen mal wieder in unsere Lieblingsstrandbar hier, um den Abend mit einem leckeren Essen und einem Wein ausklingen zu lassen. Marvin und ich waren schon ganz aufgeregt, weil wir am nächsten Tag im Ozean und nicht mehr im Pool tauchen. Wir gingen also wieder relativ früh ins Bett, um morgens fit zu sein.

Der heutige Tag begann für uns wieder mit frischen Brötchen aus der deutschen Bäckerei. Kurz nachdem wir in der Tauchschule ankamen, ging es auch schon los. Das Boot war schon fertig zum Ablegen und wir mussten nur noch einsteigen. Nach ca. 20 Minuten Fahrt, kamen wir an einen großen Felsen, der mitten aus dem Meer ragte. Nach einer kurzen Erklärung, wie wir mit unserer Ausrüstung vom Meer ins Boot kommen, standen wir beide, mit dem riesen Rucksack samt Gasflasche auf einer Plattform. Mit der Atemmaske bereits im Mund, die eine Hand drückt Brille und Atemmaske ans Gesicht, die andere liegt am Bauch, machten wir einen großen Schritt ins Leere und kurz darauf schwebten wir, dank dem mit Luft auffüllbaren Rucksack, an der Wasseroberfläche, mitten im Ozean. Das war schon ein echt cooles Gefühl! Nach ein paar Wiederholungen der wichtigsten Übungen und einer kurzen Besprechung tauchten wir auch schon ab und betraten eine völlig neue, faszinierende und wunderschöne Welt. Wir waren jetzt ja schon häufiger Schnorcheln, aber das was wir hier heute gesehen haben, steht in keinem Verhältnis zu dem, was wir beim Schnorcheln gesehen haben. Hunderte von Fischen, alleine oder in riesengroßen Schwärmen, in allen erdenklichen Farben und Formen, schwammen auf einmal um uns herum. Es schien so, als würden sie uns gar nicht bemerken. Korallen wohin man sah. Die Unterwasserwelt muss das schönste sein, das die Welt zu bieten hat, denn hier hat der Mensch noch nicht die Möglichkeit bekommen, großflächig Natur zu zerstören. Marvin und ich schauten uns durch die Maske in die Augen und grinsten uns an, genau so etwas wollten wir auf unserer Reise erleben. Wir gerieten in einen Schwarm von ca. einem Meter großen Fischen, die Jagd auf einen riesigen Schwarm kleiner Fische machte. Wir waren mitten drin, das sah so faszinierend aus! Wir haben gesehen wie sich Seegurken fortbewegen, wie Muscheln auf und zu klappen, wie Krebse am Boden rumlaufen, wie Clownsfische uns aus ihrer Anemone heraus anschauen und sich dann wie kleine Bodyguards davorstellen, um ihr Haus zu verteidigen. Nachdem unser erster Tauchgang nach 54 Minuten beendet war, ging es zurück aufs Boot. Marvin und ich mussten dann im Freiwasser noch 200 Meter schwimmen, um unsere Schwimmfähigkeit unter Beweis zu stellen, bevor wir uns zu den Anderen gesellen konnten und unser Mittagessen mitten auf dem Meer genießen konnten. Unsere Lippen haben zwar den ganzen Tag noch von dem scharfen Essen gebrannt, aber lecker war es trotzdem. Nach einer kurzen Pause mit kalten Getränken, Früchten und netten Bekanntschaften ging es wieder rein ins Wasser zum zweiten Tauchgang. Wir waren nicht mehr so aufgeregt und hibbelig, was man sofort an unserer Wasserlage gemerkt hat, außerdem hat die Luft länger gehalten. Wie auch beim ersten Tauchgang, war es einfach toll in diese andere Welt einzutauchen und den Fischen zuzuschauen. Als wir dann wieder in der Tauchschule waren, haben wir gelernt wie man die Technik und unseren Anzug reinigt. Dann hatten wir noch einmal Theorie und haben direkt im Anschluss unsere Theorieprüfung geschrieben und glücklicherweise auch beide bestanden. Die Prüfung war kein Hexenwerk, aber uns ist trotzdem ein kleiner Stein vom Herzen gefallen, als wir wussten, dass wir bestanden haben. Auf dem Heimweg haben wir uns zur Belohnung noch ein frischen Kokosnusshake gegönnt und dann ging es nach einer Dusche ab zum Abendessen.

Wir sind gespannt auf morgen, denn da werden wir in ein anderes Tauchgebiet fahren und dort soll die Wahrscheinlichkeit kleine Haie zu sehen, ziemlich hoch sein. Mal schauen wie es wird.

Pauline & Marvin

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